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Channel: Der Hauptstädter » Benedikt Sartorius
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Die Bitterballen der spanischen Küche

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Als Freund der frittierten Küche sind Ferienaufenthalte in Spanien auch geprägt nach der Jagd nach Croquetas. Diese haben nichts mit den hiesigen Kartoffelkroketten zu tun, sondern gleichen den holländischen Bitterballen, die Frau Kretz hier nachgekocht hat. Sie sind natürlich nur in kleinen Dosierungen empfehlenswert, denn frittierte Béchamel, angereichert mit einem selten definierbaren tierischen Produkt, ist der Sofortfettmacher der Frittenbudenkultur.

Auch in Bern sind diese Croquetas zu ordern, wie ich kürzlich erfreut feststellen durfte, beispielsweise im Volver am Rathausplatz oder aber im La Cavaña, dem Spanier unter den Aarbergergass-Beizen. Dort trieb es mich an diesem trüben Samstagmittag hin (weil eigentlich wollte ich einen Bärner-Mitti-Burger verkosten, doch das ehemalige Bärner Müntschi war wider den kommunizierten Öffnungszeiten geschlossen), während anlässlich des Wintergrillfests auf dem nahen Waisenhausplatz – dem Sven Epiney unter den Berner Platzveranstaltungen – das Kotelett-Maskottchen zu Ländlermusik tanzte und als Schweine maskierte Protestierende ihre Flyer verteilten.

Das Cavaña entpuppte sich dann als die ideale Beiz für dieses kulinarische Guilty Pleasure, das in Begleitung eines frühen galizischen Biers noch besser schmeckt. Denn die georderten Croquetas casera waren genauso, wie sie nun mal sind: heiss und fettig, die Masse dabei undefinierbar, aber würzig, dazu gabs als Dip eine Cocktailsauce, die nicht unbedingt nötig ist. Nicht nur als Snack ist das empfehlenswert, auch wenn der Preis von 14.90 für vier Kroketten dann doch allzu hoch ist. Aber wir sind in Bern preistechnisch nun mal nicht in La Coruña, auch wenn man das im La Cavaña angenehmerweise kurzzeitig vergisst.


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